Blasorchester Büdesheim feiert 101 Jahre

Schöneck (so). Bereits seit 1887 gibt es in Büdesheim einen Turnverein. Und irgendwann kamen einige Querflötenspieler und Trommler auf die Idee, die Turner zu den Turnfesten musizierend zu begleiten.

Das und einige andere Auftrittsgelegenheiten führte schließlich im Jahre 1907 zur Gründung des Spielmannszugs Büdesheim innerhalb des Turnvereins, der im Lauf der Jahre zur „Büdesheimer Blasmusik“ und mit Beginn des 21. Jahrhunderts zum „Blasorchester Büdesheim“ wurde.

Diese Abteilung des SKV Büdesheim e.V. feiert dieses Jahr ihr 101-jähriges Bestehen, denn wegen der Bauarbeiten auf der Vilbeler Straße, der B521, musste die „normale“ 100-Jahr-Feier verschoben werden. Trotzdem gab es ein offiziell rundes Jubiläum, denn 2008 jährt sich die Gründung des Jugendorchesters zum zehnten Mal.

So wurde am 31.05.2008 in der Turnhalle des SKV Büdesheim im Rahmen des 8. Musiktags dieses Jubiläum in Form eines akademischen Abends mit geladenen Gästen begangen.

Zunächst zeigte das Jugendorchester sein Können. Unter der Leitung des Dirigenten Dimitar Kolev, der anschließend auch das Blasorchester leitete, wurde den geladenen Gästen professionell dargebotene Instrumentalmusik präsentiert, und so wurde das Jugendorchester nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.

Nach der Jugend konnten nun die Junggebliebenen ihr Können zeigen. Mit dem „Bozener Bergsteigermarsch“ und der „Südböhmischen Polka“ wurde den Gästen zunächst zünftige Blasmusik offeriert. Lutz Edel, der Abteilungsleiter stellte mit einer kurzweiligen Zusammenfassung die Geschichte des Blasorchesters Büdesheim vor, die die Anwesenden auch in Form von Bildern und Collagen an den Wänden der Halle studieren konnten.

Lutz Edel bedankte sich vor allem bei den Helfern und Unterstützern, ohne die die Feierlichkeiten zum Jubiläum nicht möglich gewesen wären. Besonderen Applaus erntete die Anekdote der Uniformgröße, speziell der Westen und Sakkos für die Damen mit genauer Anleitung zum Maßnehmen des Brustbereichs. Zwischen den Programmpunkten und Reden ehrte Lutz Edel die Mitglieder des Vereins, die seit 30, 40, 50, 60 oder mehr Jahren aktiv oder passiv dem Verein angehören.

Horst Sassik, Präsident des Hessischen Musikverbands, betonte in seiner Rede vor allem die Bedeutung der Musikvereine für die soziale Struktur in Hessen und wie wichtig es speziell für Jugendliche sei, Musik nicht nur zu hören, sondern auch zu machen. Denn so könne am besten das soziale Verhalten in einer Gruppe erlernt werden. Zusammen mit dem hessischen Landrat Erich Pipa, der sich in seiner Rede besonders bei der „Kultur-Sparte“ des Vereins für ihre Tätigkeit bedankte, hat Horst Sassik sehr viel Gutes für die Kultur im allgemeinen und die Musikvereine im besonderen bewirkt. Beide versprachen, sich auch künftig für die Belange der Kultur und der Vereine in Hessen einzusetzen.

Auch der Bürgermeister von Schöneck Ludger Stüve kam zu Wort. Er dankte dem Blasorchester Büdesheim auch für das Engagement im Hinblick auf die Partnerstadt Anould (Frankreich), mit der Schöneck seit langem eine intensive Beziehung pflegt. Herr Stüve wünschte sich dies auch mit der Partnerstadt Gyomaendröd aus Ungarn und regte einen Besuch durch das Blasorchester an.

Mit „Happy Music Mit James Last“ und „Showtime“ führte das Blasorchester Büdesheim die Anwesenden in die moderne Zeit und bewies, dass Blasorchester-Musik nicht unbedingt nur aus „dicken Backen“ bestehen muss. Ein Medley der schwedischen Popgruppe ABBA beendete den offiziellen Teil des Abends.